Am Freitagabend trudelten nach und nach alle Teilnehmer im Objekt des TC Delphin in Landsberg ein. Mit Beginn der Veranstaltung zählten wir 2 Taucherinnen und 7 Taucher die am Kurs teilnehmen, sowie 1 Tauchlehrer, der hier seine Abnahmeberechtigung für TSR erlangen möchte.
Nach dem Abendessen referierte Klaus Nüßlein über die Vermeidung von Unfällen und das Erkennen von Risikosituationen, damit wir gar nicht erst in die Situation einer Rettung kommen müssen.
Gegen 21:30 Uhr konnte dann zum gemütlichen Teil übergegangen werden.
Der Samstagmorgen begann mit einem Frühstück und der nächsten Theorieeinheit.
Nachdem wir am Vorabend gelernt hatten wie wir Risikofaktoren erkennen, lauschten wir nun wie wir diese ausschalten können.
Gegen 11 Uhr begann der praktische Teil. Den Kursteilnehmern wurde gezeigt, wie man unter Wasser einen verunfallten Taucher auffindet und einen sicheren Aufstieg einleitet. Jeder Teilnehmer sollte diese Situation üben und im Anschluss das Setzen einer Boje durchführen.
Nach dem Mittagessen folgte wieder Theorie. Trotz aller Vorsicht und dem umsichtigen Vermeiden und / oder Ausschalten von Risikofaktoren kommt es nun doch zu einem Tauchunfall. Was nun?
Das Sichere Verbringen an die Wasseroberfläche, Notsignale an der Oberfläche, die nachfolgenden Handgriffe und der Transport eines Verunfallten an der Oberfläche wurden wort- und bildreich erklärt.
So gerüstet startete der zweite Tauchgang. Diesmal sollte jeder Teilnehmer einen verunfallten Taucher auffinden und zügig und sicher an die Wasseroberfläche bringen. An der Wasseroberfläche wurden durch die Ausbilder in den jeweiligen Gruppen die nun folgenden Handgriffe, Schiebe-oder Schlepptechniken erläutert und vorgeführt. Der obligatorische Ruf nach „Pizza“ statt nach Hilfe (schließlich ist es ja nur eine Übung) durfte nicht fehlen. Im Anschluss demonstrierte jeder Teilnehmer was nach dem Erreichen der Wasseroberfläche zu tun ist und begann den Transport Richtung Ufer.
Nach einer kurzen Kaffeepause ging es erneut ins Wasser. Am Ufer wurde erklärt wie der zu rettende Taucher schnell und sicher aus seiner Ausrüstung befreit wird und wie auch der rettende Taucher sich zügig seiner Ausrüstung entledigt. Besonderes Augenmerk wurde diesmal den Doppelgeräten zuteil, da der „normale“ Gerätetaucher ggf. gar nicht in der Lage ist jemanden aus seinem Doppel zu befreien. Im Anschluss wurde geschoben und gezogen was das Zeug hält. Die Gruppen mussten ihren zugeteilten verunfallten Taucher bis zur Boje der kleinen Plattform und zurück schieben. Diesmal tickte die Uhr. Wer zu langsam war musste nochmal ran.
Als Ausbilder Maik mit der Geschwindigkeit der Rettung zufrieden war wurden mittels Rautek-Berge- und Rautek-Schultertragegriff geübt, wie der verunfallte Taucher nun aus dem Wasser bis an Land gebracht werden kann.
An Land kriegen wir den Verunfallten nun. Aber was ist wenn kein Ufer da ist und der Taucher ins Boot gehievt werden muss? Wie zufällig stand ein Schlauchboot, gesteuert von Ausbilderin Birgit, parat. Mit etwas Technik ist es gar nicht mal so schwer jemanden in das Schlauchboot zu befördern.
Nach dieser Anstrengung konnte sich mit allerlei Grillgut gestärkt werden. Wer dachte, dass nun der gemütliche Teil bereits begonnen hat, hatte den Tagesplan nicht richtig gelesen.
Es folgten Theorie und Praxis in Erster Hilfe, HLW, Verwendung des Sauerstoffkoffers und die Nutzung eines AED.
Spät am Abend war dann endlich Schluss und es wurde noch eine ganze Weile zusammengesessen und Tauchergarn gesponnen.
Der Sonntag war dann geprägt von der Abschlussübung. Alles Gelernte sollte nun in einem Tauchgang zur Anwendung kommen. Ein ordentliches Briefing durch den eingeteilten Gruppenführer, die Einteilung der Gruppe sowie ein aufmerksames Gehör für das eine oder andere „Problemchen“ eines Tauchgruppenmitglieds waren gefordert.
Der Tauchgang beginnt und als Ausbilder steht man bei keinem anderen Tauchgang so unter Beobachtung. Jedes Gruppenmitglied schaut mehr als nur regelmäßig nach dem TL. Jeder ist in Erwartungshaltung.
Ob nicht funktionierender Druckausgleich, vollgelaufene Maske, Wadenkrampf oder eine verlorene Flosse…in jeder Gruppe gab es Schwierigkeiten durch die Tauchgruppe zu managen. Natürlich mit dem unausweichlichen Tauchgangsende: der Rettungsübung.
Nun musste der Ausbilder an die Wasseroberfläche verbracht werden. Es wurde nach Pizza, Bier, etc. gerufen, der „Verunfallte“ im Jacket stabilisiert und in Windeseile zum und ans Ufer gebracht. Hier nun wurde nach der Kontrolle der Vitalfunktionen festgestellt, dass nun auch HLW und Sauerstoffgabe angesagt sind. Ein Dummy lag bereits bereit und nachdem die Rettungskette in Gang gebracht wurde, wurde gedrückt und beatmet bis der Arzt kommt. Für die Angler am Ufer bestimmt ein irres Schauspiel.
Nach einem mittäglichen „Resteessen“ und dem Aufräumen im Objekt folgte die Manöverkritik zum Wochenende.
Fazit: alle Teilnehmer haben ordentlich was gelernt, haben sich wacker geschlagen, und können zufrieden mit sich ihren AK-Aufkleber entgegen nehmen.
Unser Dank geht an den TC Delphin für die Bereitstellung von Objekt und Boot, dem Organisator Thomas Sucker und Ausbilder Maik Römhold (beide vom TC „Atlantis“ Hettstedt e.V.), sowie den Ausbildern Klaus Nüßlein (TC Bamberg e.V.) und Birgit Kluge (TC Weimar e.V.).