Die diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften im Flossenschwimmen in Rostock boten nicht nur spannende Wettkämpfe, sondern auch eine Reihe von Überraschungen und emotionalen Momenten. Von neuen Bestzeiten bis hin zu unerwarteten Wendungen war das Event voller Höhepunkte und zeigte das Talent und die Entschlossenheit der erfahrenen und jungen Athletinnen und Athleten.
Aufgrund der veränderten Wettkampfordnung fanden die Deutschen Jugendmeisterschaften in diesem Jahr erstmalig an drei vollen Wettkampftagen statt. Dies war nicht die einzige Neuerung: Die Junioren starten in diesem Jahr nicht gemeinsam mit der Jugend. Sie dürfen sich stattdessen Anfang Juni mit den Erwachsenen in Leipzig messen.
Der Start am Freitagmorgen mit den 50 m Apnoe verliefen noch verhalten, aber die Stimmung stieg, als die 4 x 50m Flossenschwimmen (FS) Staffel mit Fynn Härter, Marlene Zündel, Matty Schmidt und Marlene Zündel die erste Medaille des Wettbewerbs, eine Bronzemedaille, sicherte. Kurz darauf verbesserte sich die Bilanz mit der ersten Goldmedaille über die gleiche Strecke. Emilius Rolle, Lana Krzizak, Anton Beier und Ida Langer sorgten für den ersten deutschen Meistertitel der Wernigeröder Sportler. Die Begeisterung erreichte einen weiteren Höhepunkt, als Anton Beier mit einer neuen Bestzeit über 200 m FS seine erste Bronzemedaille in einer Einzeldisziplin gewann. Erik Neumann und Emilius Rolle lieferten ebenfalls ein tolles Rennen über dieselbe Strecke und platzierten sich aussichtsreich.
Einen weiteren Grund zur Freude brachte die Silbermedaille über die 4x100m SB Mixed, in der Besetzung Fynn Härter, Marnie Weißenborn, Matty Schmidt und Marlene Zündel. Bei dieser neu eingeführten Staffel starten sowohl Jungen als auch Mädchen zusammen. Das besondere hier, in dieser Staffel werden sowohl BiFin als auch FS Strecken geschwommen. Trotz dieser Erfolge gab es auch Enttäuschungen, besonders bei der Staffel der jüngeren Sportler. Hier wurde Verwirrung seitens der Kampfrichter ausgelöst, die zur Verkettung von unglücklichen Entscheidungen führte und schließlich in einer Disqualifikation endete. Ida Langer, Anton Beier, Emilius Rolle und Franziska Sophie Dieck fühlten sich um ihre Goldmedaille betrogen, hatten sie doch nur auf Äußerungen der Kampfrichter reagiert.
Am darauffolgenden Samstag sorgte eine weitere Bronzemedaille über die 50 m FS von Anton für Freude in der gesamten Mannschaft. Erik und Emilius erreichten ebenfalls gute Platzierungen mit neuen Bestzeiten auf dieser Strecke. Marlene Zündel hatte Pech über die 800 m FS einen rabenschwarzen Tag erwischt und musste leider aufgeben. Auf der gleichen Strecke gelang es Matty Schmidt endlich einmal sein Talent und seinen Willen unter Beweis zu stellen. Mit einem guten und gleichmäßig schnellen Rennen erschwamm er sich die langersehnte Medaille. Dass sie nicht golden, sondern silbern glänzte störte ihn, wegen des doch deutlichen Vorsprungs des Deutschen Meisters, nicht.
Apropos Deutscher Meistertitel, mit einem grandiosen Rennen und neuer Bestzeit über die 100 m BiFin wurde Marnie Weißenborn Deutsche Jugendmeisterin. Der Gewinn eines Titels ist für Sportler nicht mehr zu toppen, außer durch einen weiteren. Dieses Kunststück gelang Marnie am Sonntag über die 50 m BiFin, wo sie wiederum alle Konkurrentinnen hinter sich ließ.
Marlene überwand ihre Enttäuschung wegen der verpatzten 800 m FS und erreichte einen guten 4. Platz auf den 100 m BiFin. Freud und Leid liegen im Sport bekanntlich dicht beieinander. In dem Moment in dem Marlene und Marnie Lob und Anerkennung der Mannschaft entgegennahmen, musste Fynn Härter über die 200 m Streckentauchen die sicher geglaubte Medaille aus den Händen geben. Wegen Luftmangels musste er wenige Meter vor dem Ziel aufgeben. Die letzte Entscheidung des Tages brachte Bronze für die Staffel in der Besetzung Marnie Weißenborn, Marlene Zündel, Sophie von Gynz Rekowski und Elisabeth Risse, und Silber für die Staffel mit Tariq Piorun, Erik Neumann, Anton Beier und Matty Schmidt in der 4×200 m FS Staffel.
Am letzten Wettkampftag zeigte Anton noch einmal eine beeindruckende Leistungssteigerung über die 400 m FS und holte sich die wohlverdiente Silbermedaille. Die Staffel der jungen Männer mit rundete den Tag mit einer weiteren Bronzemedaille über die abschließenden 4x100m Finswimming ab.
Die vielen Medaillen und die Meistertitel der Wernigeröder Flossenschwimmer lassen ein wenig die guten bis hervorragenden Leistungen von Sophie von Gynz Rekowski, Marlene Zündel, Elisabeth Risse, Erik Neumann, Tariq Piorun, Emilius Rolle und Fynn Härter in den Hintergrund treten. Es gelang allen genannten Sportlern sich immer unter den besten 10 der jeweiligen Wertungen zu platzieren. Erik und Emilius unterlagen im Kampf um die Medaillen den älteren Sportlern des Doppeljahrgangs. Ida Langer, Franziska Dieck und Lana Krzizak fehlt, trotz neuer Bestzeiten, noch der Anschluss an die Besten der Jahrgänge. Trainingsfleiß und Ehrgeiz werden im nächsten Jahr auch hier für strahlende Augen sorgen.
Kein Wettkampf wäre möglich ohne Kampfrichter, Trainer, Eltern und Unterstützer. Darum bedankt sich die Mannschaft des TC Harz bei Noah Dalichow und Stepel Weißenborn für ihren Einsatz als Kampfrichter. Sie bedanken sich bei ihren Eltern, die diese Wettkampffahrten erst möglich machen und abschließend geht ein großer Dank an das Team um Steffen Bäselt vom Autohaus Wernigerode und den Stadtwerken Wernigerode GmbH, die uns auch in diesem Jahr wieder finanziell und fahrzeugtechnisch unterstützten.