Interessant ist, dass die meisten Tauchgänge im Sporttauchen nicht, wie fälschlicherweise angenommen mit Sauerstoff absolviert werden, sondern mit Pressluft, also komprimierter Umgebungsluft mit einem Anteil von ca. 21% Sauerstoff. Mit reinem Sauerstoff ist das Tauchen nur bis in eine maximalen Tiefe von 6 Metern möglich. Beim Atmen unter Wasser aus Tauchgeräten nehmen die Sportler vermehrt Stickstoff in den Körper auf, der beim Auftauchen auch eine gewisse Zeit zum Entsättigen benötigt. Daraus ergeben sich oft in Abhängigkeit vom geplanten Tauchgang notwendige Auftauchpausen, sogenannte Dekompressionspausen. Hält man diese nicht oder nur unzureichend ein, kann es zu körperlichen Schäden durch eben diese unterlassene Dekompression kommen. Diese sind auch im Allgemeinen als „Taucherkrankheit“ bekannt. Durch den frühzeitigen Einsatz von hochdosiertem Sauerstoff direkt nach dem Zwischen- oder Unfall können Folgen erheblich abgeschwächt werden.
Insgesamt 23 Teilnehmende aus ganz Sachsen-Anhalt waren am 25. Februar 2023 in den Räumlichkeiten des SSV Eisleben im Wiesenweg für die Weiterbildung „Medizin Praxis“ zusammengekommen. Das Auditorium bestehend aus erfahrenen Tauchenden bis hin zu langjährig tätigen Tauchlehrerinnen und – lehrern. Diese erwarteten die beiden Referenten Dr. Daniel Krone, Taucherarzt und Facharzt der Tauchunfallhotline des VDST, und Alexander Kilian, Tauchlehrer und Vertreter der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) ab 10 Uhr. Neben der Vermittlung der aktuellen Regularien und Prozeduren für die Erste Hilfe bei Tauchzwischen und -unfällen, wurde auch der frühzeitige Einsatz von aktuellen Notfall-Sauerstoffsystemen besprochen. Natürlich kam neben der Theorie auch die Praxis im Workshop nicht zu kurz. Der gesamte Rettungsprozess wurde vom Unfallhergang über die Verfahrensweise der bestmöglichen Betreuung unter Einsatz von automatischen externen Defibrillatoren, Herz-Lungen-Wiederbelebung und dem Einsatz von Sauerstoff als Medikament bis hin zur Übergabe an die übernehmende Rettungsorganisation geübt und näher beleuchtet. Zum Workshopende konnten die Teilnehmenden mit frischem Rettungswissen in die Heimat aufbrechen und können nun das aktualisierte Wissen im Bedarfsfall anwenden oder den Tauchschülern vermitteln.