Am Wochenende 05. – 07. April 2024 fand am Sundhäuser See in Thüringen ein Spezialkurs „Scooter“ statt. Unter dem unscheinbaren Namen versteckte sich ein techniklastiger und für die Teilnehmenden sehr interessanter und fordernder Spezialkurs für den Kopf und für die praktische Ausbildung. Manchmal liegen Glück und Pech nah beieinander. Für den Kurs standen uns Hochleistungsscooter aus dem Hause SeaCraft inklusive Navigationseinheit mit Tiefenmesser und Kompass zur Verfügung. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Tauchsport Oliver Perschke, welcher uns diese tollen Arbeitsgeräte in ausreichender Anzahl zur Verfügung stellen konnte. In jedem Fall sind die Teilnehmenden für die Zukunft in Bezug zu DPV geprägt.
Wer einmal so viel Power erleben durfte, wird sich schwerlich mit weniger zufrieden geben wollen. Eine 50m-Strecke legt man in gut 50 Sekunden mit entsprechender Fahrstufe zurück. Die Herausforderung dabei war natürlich die Unterstützung der Arbeitsgeräte in den Tauchgang zu integrieren. Dabei die Tarierung zu halten, den Zusammenhalt der Gruppe jederzeit sicherzustellen und nicht gänzlich dem Spieltrieb unter Wasser zu verfallen, Safety first!
Am Freitag trudelten alle nach und nach ein. Die Bungalows mussten bezogen, die Gruppenversorgung sichergestellt und das Zelt für die Theorieeinheit aufgebaut werden. Da schon fand sich die Gruppe gut zusammen. Der Abend klag mit praxisnaher Fragestunde und Vermittlung der notwendigen theoretischen Grundlagen aus. Auch, wenn es heißt, es gibt keine dummen Fragen, in jedem Fall beantwortete Sven Gers alle Fragen ausführlich und mit einer großen Geduld. Am nächsten Morgen startete der Tag mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach wurden die gewünschten Übungen entsprechend der SK Ordnung besprochen und die Gruppeneinteilung sowie die Tauchgänge geplant. Danach ging es endlich zum See. Von anderen Tauchern am Tauchgrund begleiteten uns sehnsüchtige Blicke und neugierige Fragen. Am Samstag konnten wir unser erlerntes theoretischen Wissen in der Praxis einsetzen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten konnten sich alle sehr schnell an die neue Fortbewegung gewöhnen und kamen mit einem breiten Grinsen aus dem Wasser. Die individuelle Einstellung der Verbindungsleinen zum Scooter war die erste wichtige Tätigkeit. Dann ging es vom Einfachen zum Schwierigen, vom Langsamen zum Schnellen, vom Solobetrieb bis hin zum Abschleppen eines weiteren Tauchers mit und ohne Atemgasspende.
Viel Fingerspitzengefühl musste die Gruppe auch demonstrieren, als sie eine Gruppenfahrt durchführte und alle dabei ihre vorgegebene Position einnehmen und halten mussten. Die Königsdisziplin war dann am Abschluss des Spezialkurses das Fahren von Dreieckskursen. Wobei die Schenkel zwar nur 3min lang waren, wenn man aber bedenkt, dass die Geschwindigkeit eines Scooterpiloten ungefähr 3 Mal höher ist, als die eines herkömmlichen Sporttauchers ist, bedeutet dies, dass man in der gleichen Zeit eben auch 3 Mal längere Strecken mit einem Scooter zurücklegt. Somit haben kleine Ungenauigkeiten beim Ablesen des Kompasses große Auswirkungen auf den geplanten Kurs. Ein Detail, was man trotz Kennenlernen der neuen Technik im Auge behalten sollte.
Die für uns neue Art der Fortbewegung unter Wasser kommt auch der Natur zugute: Durch den nicht vorhandenen Flossenschlag hat man auch weniger Sedimentverwirbelung in der Nähe des Tauchgrundes. Durch die nun möglichen Streckenlängen sind am See auch weniger Einstiegspunkte notwendig. Wir werden uns noch lange Zeit an dieses interessante Wochenende erinnern und sind uns einig, dass es eine Fortsetzung geben muss. Einen herzlichen Dank an alle Teilnehmenden und den Kursleiter Sven Gers. Der Spaß kam an diesem Wochenende nicht zu kurz.